Oriana Fallaci war eine italienische Journalistin und Schriftstellerin, deren Bücher in 20 Sprachen übersetzt und in 31 Ländern veröffentlicht wurden.
Ihr erstes Werk war If the Sun Dies, in dem sie die von ihr geführten Interviews mit den ersten Astronauten verarbeitete. Mit diesem Werk konnte sie erstmals weltweit Aufsehen erregen. Ihr zweites veröffentliches Werk war Wir, Engel und Bestien, welches in Form eines Tagebuches 1969 veröffentlicht wurde. Darin schildert sie ihre Erlebnisse als Kriegsreporterin in den Jahren 1967 und 1968 in Südvietnam. Dabei hat sie während des Vietnamkriegs auch Kampfeinsätze mit der US-Armee geflogen und ein Gespräch mit dem legendären nordvietnamesischen General Giap geführt.
Weltweit bekannt wurde Oriana Fallaci in den 1970er und 1980er Jahren durch ihre Bücher Brief an ein nie geborenes Kind, Ein Mann und Inschallah.
Als Journalistin arbeitete Oriana Fallaci für mehrere namhafte Zeitungen. Hier sind die Londoner Times, das Life Magazin und die New York Times zu nennen.
Fallaci interviewte zahlreiche bekannte Persönlichkeiten aus der Politik, wie Yassir Arafat, Willy Brandt und Deng Xiaoping. Es gab auch ein Interview mit Henry Kissinger, der dieses später als „das katastrophalste Gespräch, das ich je mit einem Mitglied der Presse hatte“ bezeichnete.
Bücher von Oriana Fallaci
Die Wut und der Stolz
Weltweites Aufsehen erregte Oriana Fallaci mit ihren (mittlerweile in Buchform herausgegebenen) Essays zu den Anschlägen des 11. September 2001. Unter dem Titel La Rabbia e L’Orgoglio (Die Wut und der Stolz) konfrontiert die Autorin die westliche Welt mit dem Islam und beschreibt diesen als aggressive und expansive Religion. Sie stellt dabei die These auf, dass der dekadente, in seiner Sucht nach Frieden blind gewordene Westen durch sein liberales und nachsichtiges Verhalten gegenüber dem Islam (Appeasement) den Islamismus erst hervorgerufen habe. Aber nicht der Islamismus sei das eigentliche Problem, sondern der Islam als intolerante Religion an sich. Letztlich strebe der Islam nach der religiösen Weltherrschaft. Daraus ergibt sich für Fallaci folgerichtig, dass der Islam dort, wo er bereits selbst dominiert, keine andere Religion mehr als ebenbürtig und gleichberechtigt neben sich duldet.
Sie vergleicht in diesem Werk Osama bin Laden in seinem totalitären Anspruch mit Hitler und wirft der islamischen Welt vor, sich im Krieg gegen die westliche Zivilisation zu befinden. Dieser Krieg werde offen, durch Terrorismus, zum Beispiel durch religiös motivierte Selbstmordattentate, aber vor allem verdeckt geführt. Verdeckt in dem Sinne, dass durch muslimische Masseneinwanderung besonders die christlichen europäischen Länder unterwandert werden sollen.
Diese latente Migrationspolitik bediene sich gezielt des besonders von Gunnar Heinsohn beschriebenen Phänomens des Youth Bulge. Ziel dieser langfristig angelegten Strategie sei es, den muslimischen Bevölkerungsanteil in den europäischen Ländern stetig zu erhöhen, bis in den einzelnen Ländern die Bevölkerungsmehrheit erreicht ist. Dies kann auch über einen Zeitraum von etlichen Generationen passieren, wodurch politisch und legal auf demokratischem Wege „das Kreuz durch den Halbmond abgelöst werden kann“. Die kriegerischen Eroberungszüge des Osmanischen Reiches haben es nicht geschafft Westeuropa zu erobern und damit die Unterwerfung des Christentums zu schaffen. Dies soll nun durch die subtile Methode der „demographischen Eroberung“ nachgeholt werden. Stück für Stück würde die Scharia in einem „Marsch durch die Institutionen“ eingeführt werden.
Das für den Massenkonsum geschriebene Buch verkaufte sich in Italien ungewöhnlich schnell und gut. Innerhalb von zwei Wochen nach der Veröffentlichung wurden über 700.000 Exemplare des italienischen Originals verkauft. Das Buch erhielt gemischte Kritiken. Positive Kritiken wurden vom Journalisten Marco Belpoliti geäußert, der es als stilistisch gelungen empfand, da es den Leser mitreiße und ihn an die volkstümlichen Predigten des Bernhardin von Siena erinnere.
Die Kraft der Vernunft
Fallacis 2004 erschienenes Buch Die Kraft der Vernunft beschäftigt sich ebenfalls mit der Gefahr einer allmählichen, schleichenden „Islamisierung“ Europas durch den „demographischen Faktor“. Damit ist die ständige Zunahme des muslimischen Bevölkerungsanteils in den christlichen europäischen Ländern gemeint. Ihrer Meinung nach gibt es aber trotzdem Hoffnung, denn sie bescheinigt der Kraft der Vernunft eine Überlegenheit des abendländischen Denkens. In diesem Werk wird der Islam als rückwärtsgewandt, „irrational“, demokratie- und frauenfeindlich bezeichnet und beschrieben. Oriana Fallaci erhielt danach zu wiederholten Male Morddrohungen von islamistischen Organisationen. Das Buch natürlich mehrfach von Vertretern der islamischen Gemeinschaft und verschiedenen Medien wegen anti-islamischer Tendenzen kritisiert.
Quelle: Wikipedia